Renegate SPD weiter auf
neoliberalem Kurs - DIE LINKE, die wahre Sozialdemokratie
von Luz María De Stéfano Zuloaga
de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D.am 15.5.2016
Reinigungskraft
stellt SPD als renegate Partei bloß
Die einfache Frage einer Reinigungskraft Susanne Neumann, warum die SPD mit der
CDU-Partei koaliere, die sich an den SPD-Vorsitzenden Gabriel richtete, stellt
die renegate SPD öffentlich bloß. Wie lässt es sich rechtfertigen, mit einer
Partei zusammen in einer Regierung zu sein, die programmatisch die
Gegenströmung einer sozialen Politik betreibt, nämlich eine anti-soziale
Politik? Diese grundsätzliche Frage lässt auch Journalisten, wie die bei der
SZ-Redaktion nicht nur wesentlich touché, sondern auch sprachlos und
bloßgestellt. Ohne an den Kern des Problems zu gehen, versuchen solche
Journalisten die grundsätzliche Sache als zu „kompliziert“ zu vertuschen, um
die nackt dastehende SPD vor der Öffentlichkeit weiter zu decken und den
unerträglichen Status Quo weiter zu stärken. Dabei reicht die elementare Frage
einer einfachen Frau aus, um die mediale Unsicherheit besonders plastisch zum
Vorschein zu bringen. Anstatt sich ehrlich und sachlich die auf der Hand
liegende Frage zu beantworten, versuchen Journalisten ungeschickt, das aktuelle
Deutschland unter der Diktatur der Finanzmärkte mit allen seinen
undemokratischen Merkmalen und Defiziten schönzureden. Sogar der Summo Pontifex
Franziskus hat dieses System als tödlich für den Menschen stigmatisiert und für
andere Wirtschaftsmodelle plädiert, aber die SPD hat es versäumt, sich für neue
Wirtschaftsmodelle zu entscheiden, obwohl ein anderes Wirtschaftsmodell als
Angebot der Partei DIE LINKE längst in der fortschrittlichen politischen
Landschaft Deutschlands besteht.
SPD-Verrat am Wähler
Der neoliberale Kurs der SPD ist rückschrittlich, überholt, von der Realität
widerlegt. Seit dem ominösen SPD-Vorsitzenden Gerhard Schröder hat sich die SPD
von ihren sozialdemokratischen Grundsätzen verabschiedet, um den unermesslichen
Profit der Banken und Konsortien auf Kosten der sozialen Gerechtigkeit zu
dulden. Dabei wäre sie verpflichtet, die soziale Gerechtigkeit herzustellen,
ja, für sie zu kämpfen. Aber das tut sie nicht. Bei diesem Verrat am Wähler
gibt es keinen Unterschied zu den konservativen neoliberalen Parteien
CDU/CSU/FDP/AFD, die hinsichtlich des miesen Spiels der Banken und Konsortien
noch immer nicht wissen, ein angemessenes Programm vorzulegen oder wo möglich,
die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
SPD-Dirigenten bleiben beim falschen Kurs und falschen Koalitionspartner
CDU/CSU/FDP/AFD-Parteien und die SPD repräsentieren nicht mehr die Mehrheit der
Bevölkerung, weniger noch die kleinen Leute, die gerade unter der Brutalität
und unermesslichen Gier des korrupten kapitalistischen Systems am meisten
leiden. Fern davon, ihren politischen Irrweg anzuerkennen, bleiben
SPD-Dirigenten beim falschen Kurs und falschen Koalitionspartner. Die
Wählerschaft lässt sich aber nicht weiter betrügen und folgerichtig zeigt sie
einer Partei, die ihre Interessen nicht mehr vertritt, ihr fundiertes
Misstrauen.
Sinken der SPD in der Wählergunst auf nie dagewesene 21% bei Sonntagsfrage
Das Sinken der SPD in der Wählergunst bei der jüngsten Sonntagsfrage auf nie
dagewesene 21% ist erneutes Alarmsignal eines seit Jahren andauernden Trends
zum Verschwinden einer Volkspartei, die nichts mehr zu sagen und weniger noch
beizutragen hat für eine gerechte notwendige sozial-politische Wende in der
gegenwärtigen Gesellschaft Deutschlands.
Ethische Bremse bei SPD-Politikern?
Sogar der Verfassungsgrundsatz der Nicht-Intervention und reinen
Landesverteidigung hat die SPD in der Praxis der vergangenen Jahrzehnte von
westlichen Aggressionen verraten. Tatsächlich plädiert sie sowohl für eine
neoliberale Wirtschaftspolitik als auch für eine Fortfühung der weltweiten
Interventionspolitik der US-Militärs. Die Mahnung von Willy Brandt „Vom
deutschen Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen“ ist von der SPD verhöhnt
worden. Aktuelle deutsche Politiker verstoßen gegen das Grundgesetz Art.26 und
verstecken ihre Verantwortung hinter der Geschichtsvergessenheit und
allgemeinen Unwissens über das Friedensgebot der Charta der Vereinten Nationen.
Sie reden von wachsender Verantwortung Deutschlands und meinen militärisches
Eingreifen in fremden Ländern, ein Bruch des Völkerrechts. Wo bleibt die
ethische, die grundgesetzmäßige und völkerrechtliche Bremse bei SPD-Politikern?
Friedenspolitik bei SPD nicht in Sicht
Eine gemeinsame "internationalistische Friedenspolitik" mit der SPD
ist derzeit "nicht in Sicht", schlussfolgerte schon 2014 der
pragmatische Ex-SPD-Vorsitzende und heutiges führendes Mitglied bei der Partei DIE
LINKE, Oskar Lafontaine.
Lafontaine erinnert an die Maxime im Grundsatzprogramm: "Die Linke ist
eine internationalistische Friedenspartei, die für Gewaltfreiheit
eintritt." Dieses gelte, auch wenn "seit Jahren Gregor Gysi und
einige von den Medien als "Reformer" gewürdigte Politiker der
Linken" versuchten, "das Vermächtnis Karl Liebknechts aus der Programmatik
zu entsorgen". Dabei schielten sie auf eine Regierungsbeteiligung in einer
rot-rot-grünen Koalition...Am Ende wäre (so) die einzige Friedens- dann auch
Systempartei.> ("In der Linkspartei mehren sich Rufe nach Waffen- und
Militärhilfe." von Rüdiger Göbel, Junge Welt,15.10.14)
Gerade in der SPD gibt es dazu immer noch keine dezidierte klare
Willensbildung. Gefangen im Kalten Krieg blieb schon Willy Brandt unfähig, den
deutschen Kurs unabhängig und souverän zu steuern. Heute weiß man, dass er sich
von US-CIA-Kreisen bestechen ließ. (Film von Joachim Schröder "Germany
made in USA - Wie US-Agenten Nachkriegsdeutschland steuerten", Phönix
1.10.2009) Mit ihm ging die SPD den irrsinnigen Weg weiter eines nutzlosen
vergeudeten Kalten Krieges mit der NATO-Last, die diese traditionelle Partei
immer noch tragen will. So ist die SPD-Führung nicht in der Lage, die zum
Himmel schreiende Aggressivität der USA wahrzunehmen, eine nie dagewesene
selbstgerechte Brutalität, das Resultat der vor aller Augen der Welt
gescheiterten US-Außenpolitik. Die USA verlieren überall an Boden. Die Welt
entzieht sich zu Recht ihrem Diktat. Den USA bleiben nur der gefährliche
Militär-Industrie-Komplex, Wall-Street und ihre Medien, um die Welt dadurch
weiter zu manipulieren und zu betrügen.
Die Macht der Ewig-Gestrigen immer noch dominant
Krieg und Frieden sind wie die soziale Gerechtigkeit eine existentielle
Angelegenheit. Beide Themen gehören auf die internationale politische
Tagesordnung. Allerdings sind diese beiden Anliegen noch nicht einmal im
Bundestag bei allen Fraktionen auf der Agenda ganz oben. Dort bleibt immer noch
die Macht der Ewig-Gestrigen dominierend. Die Medienkonzerne verleihen ihnen
täglich ihre propagandistische Unterstützung. So bleibt Deutschland politisch
rückständig. Lediglich DIE LINKE zeigt geschlossen politische Führungsqualität
für ein sozial gerechtes, emanzipiertes souveränes Deutschland.
Billige Banalitäten über Personalien in der Öffentlichkeit statt die
Sozialfrage
Die korrupten Verhältnisse in den etablierten alten Volksparteien gehören
längst an den Pranger. Dann wird sich auch eine gesunde Katharsis
bewerkstelligen lassen. Die notwendigen Korrekturen in einem bislang de facto
undemokratischen Deutschland werden erst dann und nur dann möglich. Aber
anstatt sich dafür zu engagieren, bleiben deutsche Medien in einem fanatischen
ideologischen Anti-Sozialismus so sehr verankert, dass sie selbst versäumen,
sich mit dem echten sozialdemokratischen Programm der Partei DIE LINKE zu
beschäftigen. Offensichtlich ohne nennenswerte politische oder humanistische
Bildung versuchen Journalisten die Öffentlichkeit von der Sozialfrage der
aktuellen Wirtschaftsverfasstheit abzulenken und verlieren sich in billige
Banalitäten über Personalien, vollkommen untauglich, die wahre
Sozial-Demokratie bei der Partei DIE LINKE zu erkennen. Aber die Gerechtigkeit
wird walten, erst recht wenn die Weltwirtschaft abstürzen oder sich die
Kriegsfraktion in Europa weiter durchsetzen sollte. Nicht einmal heute sind
pro-SPD-Konzern-Medien in der Lage, die niederträchtige Entscheidung einer
SPD-Grünen-Regierung, ein europäisches Land 1999 zu zerbomben, kritisch zu
untersuchen und zu bewerten. Der damalige zuständige Grünen-Außenminister
Joschka Fischer hat sich niemals von dieser Fehlentscheidung distanziert,
obwohl er mehrmals in den Medien dafür Gelegenheit hatte.
Verkommene geistlose Medien
Alles dies legt offen, wie verkommen geistlos die mediale politische Landschaft
Deutschlands aussieht. Die Justiz-institutionen, an erster Stelle die
Staatsanwaltschaft schreitet nicht ein, wenn der Außenminister und seine
Mitarbeiter gegen das Recht verstoßen. Die Menschlichkeit und die Wahrheit
müssen aber über der Macht einer Regierung stehen. Sonst öffnen sich die Tore
zum Faschismus in der Gesellschaft. Der Mensch bevorzugt immer die Wahrheit.
Fataler neoliberaler Kurs der SPD
DIE LINKE verkörpert heute die wahre Sozialdemokratie, den demokratischen
Sozialismus mit den erforderlichen Staatskontrollen und -Regulationen der
großen Finanzen. Es ist der größte sozialdemokratische Politiker des 21.
Jahrhundert, Oskar Lafontaine, der schon früh am Anfang der Regierung Schröder,
die Notwendigkeit dieser Staatsregulationen verstand und dafür plädierte.
Umsonst, denn seine Kompagnons besaßen weder die Intelligenz noch die
Kompetenz, diesen wichtigen Standpunkt zu verstehen. Aber die Londoner City
hatte sofort klar, dass Lafontaines Standpunkt zentral gegen ihre Interessen
verstieß. Sie reagierte ohne Verzögerung mit allen Registern ihrer Macht. Aus
London kamen die stärksten Gegen-Reaktionen auf die Vorschläge zur
Finanzmarktkontrolle des damaligen SPD-Finanzminister Oskar Lafontaine. Die SPD
aber blieb uneinsichtig und besiegelte den neoliberalen Kurs von Schröder. Das
weiss auch die SZ-Redaktion. Aber auch sie bleibt beim fatalen neoliberalen
Kurs und verhält sich infam, indem sie im Artikel „Sozialdemokratie im
Sinkflug“ von Nico Fried (SZ, 14.5.) Lafontaine in die Reihe der Versager
Schröder und Müntefering stellt.
SPD-Führung ein Haufen von Kriegshasardeuren
In diesem Potpourri-Artikel versucht Nico Fried auch die Verantwortung der SPD
in Bezug auf die Flüchtlingskrise zu verstellen. Die Manipulation beginnt mit
dem Weglassen von Fakten. Die mörderische Syrien-Krise, die die meisten
heutigen Flüchtlinge verursacht, ist Folge einer Außenpolitik, die mit der FDP
in Regierungskoalition mit CDU/CSU begann, aber der sich die SPD nicht
widersetzte. Wo bleibt die Initiative eines deutschen SPD-Außenministers,
diplomatische Beziehungen mit Syrien wiederherzustellen und den Aufbau dieses
zerstümmelten Landes anzufangen, damit die Flüchtlinge in ihr Land zurückkehren
können? Hat er sich mit seinem US-amerikanischen Kollegen John Kerry
konfrontiert, damit Washington seine Unterstützung für Gewalt und Terror von
Leuten, die er gemäßigte Opposition nennt, von IS und anderen Extremisten
endlich einstellt? Hat sich der deutsche SPD-Außenminister mit seinem
russischen Kollegen darüber verständigt, wie die Fortführung des
Friedensprozess in Genf zu sichern ist und wie größeres Elend verhindert wird?
Mit den richtigen Entscheidungen wäre dieser elende Krieg längst am Ende.
Welchen Humanismus verkörpert diese verkommene Partei, deren Führung sich heute
in einen Haufen von Kriegshasardeuren verwandelt hat?
Hochmut kommt vor dem Fall.
Die vorherrschende Weigerung bei deutschen Medien und Politkern, sich sachlich
und realistisch mit einem Problem zu konfrontieren, ist ein gravierendes
Handicap gegen jede Lösung. Ein Problem, ein Irrtum, eine falsche Politik zu
erkennen und zu benennen, ist Voraussetzung für jeden Ausweg aus einer Krise.
Das Problem, den Irrtum, die falsche Politik schön zu reden, ist Gewohnheit
hierzulande. Eine tradierte fatale Gewohnheit, die das
gesellschaftlich-politische Erstarren zementiert. Hochmut kommt vor dem Fall.
So auch bei der SPD. Dort scheint Hochmut so sehr verbreitet und so stark, dass
er das Urteilsvermögen vernebelt und die Partei paralysiert, so dass die
Falschheit vor der Wahrheit öffentlich bevorzugt und propagiert wird.
Wirtschaftlich-gesellschaftliche Wende schaffen mit Kampf um soziale
Gerechtigkeit und Frieden statt Renegaten-Kampf um Posten
Stimmen, die den Kampf um die soziale Gerechtigkeit und den Kampf um den
Frieden zugunsten einer Beteiligung an der Macht herabsetzen wollen, sind als
destruktiv zu verbannen. Solche Renegaten im linken Lager begehen denselben
Fehler, dieselbe Selbstaufgabe wie die SPD, die sich heute in eine
Renegaten-Partei verwandelt hat. Macht hat nur Sinn, wenn sie über die
Mehrheiten verfügt, um die erforderliche wirtschaftlich-gesellschaftliche Wende
zu schaffen aus einem hinfälligen ungerechten und korrupten Finanz- und
Wirtschaftssystem. Renegaten, die wegen Macht und Ergattern von Posten
gundsätzliche Prinzipien und die eigene Partei-Identität negieren und aufgeben,
gehören nicht in eine seriöse glaubwürdige Politik. Dass die SPD in der
Wählergunst fortwährend verliert, ist deshalb völlig normal und eigentlich zu
begrüßen.