An die
Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin, Mütter gegen den Krieg
Frau Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst Berlin-Brandenburg
Humboldt-Universität zu Berlin Humboldtring 11
Unter den Linden 6 14473 Potsdam
10099 Berlin
z. Hdn. Brigitte Queck
praesidentin@hu-berlin.de
Betrifft: Frage und Bitte zum Generalplan Ost und
Erklärung der HU vom Mai 2002 in russischer Sprache
Sehr geehrte Frau Präsidentin Kunst,
Unser Verein „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ engagiert sich seit
Jahren für die europäische Völkerverständigung.
In Internet fand ich eine erstaunliche Erklärung und Entschuldigung zu den
konkreten Raum- und Siedlungsplanungen der Berliner Universität, die eventuell
viel zur Befriedung von politischen Spannungen beitragen könnte: https://www.agrar.hu-berlin.de/de/institut/profil/gpo
Das Leitbild Ihrer Universität spricht vom
gesellschaftlicher Verantwortung, Weltoffenheit und Internationalität. https://www.hu-berlin.de/de/ueberblick/humboldt-universitaet-zu-berlin/leitbild/leitbild
Unter dem letztgenannten Punkt Ihres Leitbildes bekennen Sie sich u.a. zu
intensiven Beziehungen zu Osteuropa und wollen auch den Dialog mit den Menschen
an der Peripherie eines westlich orientierten Blickfeldes suchen. Vielleicht
könnte
man ja Kriegsveteranen in der Ukraine, in Russland und
Polen als Menschen an der Peripherie auffassen.
Die praktischen Fragen für heute:
1) Darf die oben genannte GPO-Erklärung frei kopiert und verteilt werden, ist
das von Ihnen aus erwünscht? Und wäre es Ihnen freundlicherweise möglich, mir
einmal eine gute, seniorenfreundliche Druckvorlage (mit großer Schriftgröße)
der russischen Textfassung zuzusenden, damit ich mir davon mal 20 Exemplare
ausdrucken kann für meine nächste Russland-Reise?
2) Ist die wichtige GPO-Erklärung Ihrer Universität während der letzten 18
Jahre schon an die nachfolgenden Stadtverwaltungen und die örtlichen Veteranen-
und NS-Opferverbände offiziell und dokumentiert übergeben worden: Lublin, Zamosc, Pskov, Luga, St. Petersburg Berditschew, Kriwoj-Rog sowie Cherson?
Der Halbbruder des russischen Präsidenten ist im von der Wehrmacht
belagerten Leningrad verhungert bzw. an den Spätfolgen der Blockade gestorben.
Daher würde es mich interessieren, zu erfahren, wie die Humboldt-Universität
bei dieser Angelegenheit in Kontakt mit der Stadtverwaltung getreten ist und ob
die wichtige, tröstliche GPO-Agrarentschuldigung Ihrer Universität heute
öffentlich zur Auslage und freien Mitnahme in St. Petersburg in russischer
Sprache vielleicht ausliegt – eventuell im Goethe-Institut!?
3) Ist eine russische Textübersetzung des 100-seitigen deutschen Dokuments
verfügbar?
Ich habe Freunde in Russland, die sich für Geschichte interessieren, aber nicht
der deutschen Sprache mächtig sind. Am liebsten würde ich meinen Freunden den
deutschen Originaltext und eine russische Übersetzung dazu mitbringen und
zukommen lassen.
Meine Frage: Existiert eine vollständige
russische Übersetzung des universitären Generalplan Ost vom 28. Mai 1942?
Und falls ja, wo finde ich sie, wie ist der aktuelle
Zugang und die Kopiermöglichkeit?
Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen im Voraus !
Mit freundlichen Grüßen und der Bitte, um eine bald
möglichste Rückantwort Ihrerseits
Brigitte Queck, Vorsitzende des Vereins „Mütter gegen
den Krieg Berlin-Brandenburg“
T/F/A: 0331 71 17 71 > e-mail: anna.demok@gmx.de
Ps: Zum besseren Verständnis unseres
obigen Briefes an die Präsidentin der Humboldtuniversität:
Während der
Zeit des Faschismus HABEN DEUTSCHE WISSENSCHAFTLER DES AGRARWISSENSCHAFTLICHEN INSTITUTS
DER HUMBOLDTUNIVERSITÄT DEN GENERALPLAN OST ZUR AUSROTTUNG DER SLAWISCHEN
BEVÖLKERUNG AUF DEM TERRITORIUM DER SOWJETUNION ERARBEITET !
Dieser
Umstand wurde jahrzehntelang bis in die heutige Zeit verschwiegen
!!
Die VERSCHÄMTE
Entschuldigung der Humboldtuniversität FÜR DIESES GEPLANTE VERBRECHEN im Jahre
2002 blieb der breiten Öffentlichkeit in Deutschland und weltweit UNBEKANNT.