Fünf Atommächte einigen sich auf
gemeinsame Ziele in Sicherheitspolitik
Die Staats-
und Regierungschefs der Atommächte des Atomwaffensperrvertrages haben eine
gemeinsame Erklärung zur weltweiten atomaren Sicherheit abgegeben. Diese
enthielt unter anderem das Versprechen der weiteren atomaren Abrüstung.
Die Mitteilung wurde von den Staats- und
Regierungschefs Chinas, Russlands, Großbritanniens, der USA und Frankreichs
verfasst.
Darin
betonten sie, dass ein Atomkrieg keinem Staat
nützen würde.
Die Staaten „sehen es als ihre Hauptverantwortung an, einen Krieg zwischen
Atommächten zu verhindern und strategische Risiken zu mindern“.
Ein Atomkrieg würde „keine Gewinner“ aufweisen
und dürfte niemals entfesselt werden.
„Da der Einsatz von Kernwaffen weitreichende Auswirkungen hätte, bekräftigen
wir auch, dass Kernwaffen – solange sie weiterhin bestehen –
Verteidigungszwecken dienen, Aggressionen eindämmen und Krieg verhindern
müssen.
Wir sind der Meinung, dass eine weitere Verbreitung solcher Waffen verhindert
werden sollte“, hieß es in der Mitteilung.
Es wurde die Bedeutung der Einhaltung bilateraler und multilateralen Abkommen
im Bereich der Nichtverbreitung, der Abrüstung und der Kontrolle atomarer
Waffen betont.
Die Staaten bekräftigten ihre Absicht, den
Verpflichtungen des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen
nachzukommen. Dazu gehört auch die vertraglich vorgesehene Beendigung des
nuklearen Wettrüstens.
Die Staats- und Regierungschefs äußerten zudem, dass ihre „Kernwaffen nicht
aufeinander oder auf einen anderen Staat abzielen“.
Eine internationale Zusammenarbeit mit Einbeziehung aller Staaten wäre für die
Abrüstung förderlich, um eine kernwaffenfreie, sichere Weltordnung zu schaffen.
Die bilateralen und multilateralen diplomatischen Ansätze sollen weiterverfolgt
werden, um eine militärische Konfrontation zu vermeiden, Stabilität und
Berechenbarkeit zu stärken, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufzubauen
und ein Wettrüsten zu verhindern.
Die nationalen Maßnahmen zur Kontrolle der Vertragseinhaltung sollen ebenfalls
gestärkt werden.
Sicherheitsdialog auf Grundlage gegenseitiger Achtung
„Wir sind entschlossen, einen konstruktiven
Dialog auf der Grundlage der gegenseitigen Achtung und Anerkennung der
Sicherheitsinteressen und -anliegen des anderen zu führen“, resümierten die
Verfasser.
Das russische Außenministerium veröffentlichte auf seinem Telegramkanal die
Stellungsname der amtlichen Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, wonach Moskau die
Mitteilung befürwortet.
„Dieses Dokument wurde auf unsere Initiative und
mit der aktivsten Beteiligung der russischen Vertreter vorbereitet“,
informierte Sacharowa.
Die Sprecherin lobte, dass das Dokument das Versprechen eines
Sicherheitsdialogs auf Grundlage gegenseitiger Achtung und Anerkennung enthält.
„Die Erklärung spiegelt die für uns wichtige Idee
wider, dass jeder Krieg zwischen den Atomstaaten nicht zulässig ist – sowohl
mit Einsatz nuklearer Waffen als auch mit konventionellen Waffen“, sagte
Saharowa.
Sie schlussfolgerte, dass die Versprechungen helfen würden, die internationalen
Spannungen zu verringern und das Wettrüsten einzudämmen.
Die Mitteilung hätte zum Zeitpunkt der Konferenz zur Überprüfung des Nuklearen
Nichtverbreitungsvertrags veröffentlicht werden sollen. Diese war für den
vierten Januar in New York geplant, wurde jedoch wegen der Verschlechterung der
epidemiologischen Lage in den USA, verschoben.
Der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen von 1968 ist das Fundament
des internationalen nuklearen Nichtverbreitungs- und Abrüstungsregimes. Er
verpflichtet die Kernwaffenstaaten auf das Ziel vollständiger nuklearer
Abrüstung. Diese dürfen Atomwaffen oder nukleare
Sprengkörper nicht weiterreichen sowie die Kontrolle über sie abgeben.
Im Gegenzug verzichten die Nichtkernwaffenstaaten auf Atomwaffen. Der Vertrag
regelt auch die internationale Zusammenarbeit im Bereich der friedlichen
Nutzung der Kernenergie. Die Internationale Atomenergieorganisation überwacht
die Einhaltung der Vertragsbestimmungen.
Quelle:
https://snanews.de/20220103/fuenf-atommaechte-einigen-sich-auf-ziele-4887885.html
Joint Statement of the Leaders
of the Five Nuclear-Weapons States on Preventing Nuclear War
and Avoiding Arms Races
January 3, 2022
The People’s Republic of China, the French Republic,
the Russian Federation, the United Kingdom of Great Britain
and Northern Ireland, and the United States of America
consider the avoidance of war between Nuclear-Weapon States
and the reduction of strategic risks as our foremost
responsibilities.
We affirm that a nuclear war cannot be won and must never be
fought. As nuclear use would have far-reaching consequences, we also
affirm that nuclear weapons – for as long as they continue
to exist – should serve defensive purposes, deter aggression,
and prevent war. We believe strongly that the further spread
of such weapons must be prevented.
We reaffirm the importance of addressing nuclear threats
and emphasize the importance of preserving and complying
with our bilateral and multilateral non-proliferation, disarmament,
and arms control agreements and commitments. We remain committed
to our Nuclear Non-Proliferation Treaty (NPT) obligations, including our
Article VI obligation “to pursue negotiations in good faith on effective
measures relating to cessation of the nuclear arms race
at an early date and to nuclear disarmament,
and on a treaty on general and complete disarmament
under strict and effective international control.”
We each intend to maintain and further strengthen our national
measures to prevent unauthorized or unintended use of nuclear
weapons. We reiterate the validity of our previous statements
on de-targeting, reaffirming that none of our nuclear weapons are
targeted at each other or at any other State.
We underline our desire to work with all states to create
a security environment more conducive to progress on disarmament
with the ultimate goal of a world without nuclear weapons with
undiminished security for all. We intend to continue seeking bilateral
and multilateral diplomatic approaches to avoid military
confrontations, strengthen stability and predictability, increase mutual
understanding and confidence, and prevent an arms race that
would benefit none and endanger all. We are resolved to pursue constructive
dialogue with mutual respect and acknowledgment of each other’s
security interests and concerns.
Quelle:
http://en.kremlin.ru/events/president/news/67551