Afghanistan
20 Jahre später
Der Sieg der Taliban über die Nato
Die USA haben beschlossen, dass die
Nato Afghanistan zum 11. September 2021
verlässt. Damit ist es Zeit für eine
Bilanz des 20-jährigen Krieges
von Anti-Spiegel 17.
April 2021 kommentiert von Brigitte Queck
Wenn ein Land (oder ein Bündnis) in einen Krieg zieht,
dann verkündet man Kriegsziele. Das war auch im Falle von Afghanistan so. Der
Grund für den Angriff der Nato auf Afghanistan war 9/11. Die
verkündeten Kriegsziele waren erstens Rache für 9/11, zweitens Vernichtung der
Taliban, drittens Mädchen den Zugang zu Schulen ermöglichen und natürlich, wie
immer bei US-Kriegen, Demokratie und Menschenrechte. Wir können also nun ganz
leicht überprüfen, ob diese Ziele erreicht wurden. Es ist jedem bekannt, dass
keines der Ziele erreicht wurde, im Gegenteil. Trotzdem wollen wir uns das zur
Verdeutlichung kurz anschauen und danach die Frage stellen, warum dieses
Desaster bei Medien und Politik nie zu Kritik oder einem Umdenken geführt hat,
schließlich sind auf Afghanistan weitere Kriege in der Region gefolgt, die alle
die gleichen edlen Ziele hatten und alle gleichermaßen gescheitert sind.
Im Ergebnis sind Millionen Menschen gestorben und mehr Menschen auf der Flucht als nach
dem Zweiten Weltkrieg. Bei einem solchen durch die Kriege des Westens
verursachten Elend müssten Medien und Politik – wenn sie es mit Demokratie und
Menschenrechten ernst meinen würden – doch ein
Umdenken fordern. Aber stattdessen wird diese gescheiterte und
menschenverachtende Politik bis heute fortgesetzt.
Rache für 9/11 und Vernichtung der
Taliban
Auf 9/11 will ich hier nicht eingehen, aber die
Taliban zu besiegen, war das daraus folgende und offiziell verkündete
Kriegsziel der USA und der Nato. Das ist entsetzlich gescheitert, denn seit
Jahren verhandeln die USA mit den Taliban über einen
Frieden. Offiziell sollen die Taliban nun mit der von
der Nato eingesetzten Regierung über die Zukunft des Landes verhandeln, aber
niemand glaubt daran, denn die Regierung und die Taliban führen immer noch
Krieg gegeneinander. Stattdessen wird es so kommen, dass die Taliban die
Regierung besiegen, die sich seit 20 Jahren nur deshalb halten kann, weil sie
von der Nato unterstützt wird. Ohne die Nato dürften die Taliban schnell wieder
die Macht in Afghanistan übernehmen. Die Nato ist krachend gescheitert.
Gleiche Rechte für Mädchen in
Afghanistan
Das Kriegsziel dürfte niemand im
Westen ernst gemeint haben. Aber es klang gut für die dumme Öffentlichkeit, der
man den Krieg ja als etwas Gutes und Edles verkaufen musste. Afghanistan war
nicht immer – aber ist jetzt seit Jahrzehnten – ein Land, das von einer Art
Steinzeit-Islam beherrscht wird. Den Menschen dort etwas von gleichen Rechten
von Frau und Mann beizubringen, wäre ein Projekt, das Generationen in Anspruch
nehmen würde.Nur zur
Erinnerung: Auch in Europa hat die Gleichberechtigung viel Zeit gebraucht. In
den 1950er Jahren brauchte eine Frau in Deutschland noch die Genehmigung ihres
Mannes, wenn sie arbeiten gehen wollte. ( Stimmt nicht ihr
Lieben vom Anti-Spiegel! Die Frauen in der Bundesregierung durften laut Gesetz
bis 1977 NUR MIT ZUSTIMMUNG IHRES MANNES ARBEITEN !!!)> https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-21578/zum-weltfrauentag-meilensteine-der-frauenemanzipation-in-deutschland-die-erste-frau-die-ohne-erlaubnis-ihres-ehemannes-arbeiten-darf_aid_605621.html
Und in der Schweiz haben Frauen das Wahlrecht erst seit
Anfang der 1970er Jahre. Und es ist ja keineswegs so, dass sich deshalb die
Frauen automatisch unterdrückt gefühlt hätten, sie kannten es eben nicht anders
die meisten Menschen nehmen das, womit sie aufgewachsen sind, als normal hin.
Ich habe Reportagen aus der Zeit gesehen und da haben viele Schweizer Frauen
gesagt, sie wollten gar kein Wahlrecht, Politik sei eben Männersache. Heute
undenkbar, aber vor 50 Jahren haben in der Schweiz noch viele Frauen so gedacht.Daher hätte der Westen
auch in Afghanistan die Frauenrechte teilweise gegen den Willen der Frauen
selbst durchsetzen müssen. Das – auch in meinen Augen – erstrebenswerte Ziel
der Gleichberechtigung finden viele in Afghanistan nicht erstrebenswert.
Aber egal, wie man darüber denken mag, auch dieses
Kriegsziel hat die Nato nicht erreicht.
Der Krieg gegen den Terror
Das war ja das größte, damals ausgerufene Ziel: Den
islamistischen Terror besiegen.
An keinem Kriegsziel ist die Nato so sehr gescheitert,
wie an diesem. Heute wissen es viele nicht mehr, aber vor dem Afghanistankrieg
gab es Veranstaltungen wie die Love-Parade, bei denen Millionen Menschen auf
den Straßen gefeiert haben und es brauchte keinen Polizeischutz. Heute muss
jeder Weihnachtsmarkt in Europa mit Betonpollern vor islamistischen Terroristen
geschützt werden und es patrouillieren dort Polizisten mit Maschinenpistolen.
Das war vor dem Krieg gegen den Terror undenkbar. Der
Krieg gegen den Terror hat den Terror erst in den Westen gebracht, indem die
Nato und die USA durch ihre Kriege Millionen Moslems radikalisiert haben.
Demokratie und Menschenrechte
Darüber müssen wir nicht reden, denn das Ziel hat die
Nato nicht erreicht, im Gegenteil. Ihre Kriege haben viele Menschen getötet und
das wohl wichtigste Menschenrecht ist das Recht auf Leben. Von den anderen
Rechten, die uns im Westen so wichtig sind, gar nicht zu reden. Mehr noch: Die
Nato-Staaten haben Menschenrechte auch nie als Ziel gehabt. Nato-Soldaten haben
in Afghanistan ungezählte Kriegsverbrechen begangen, die anschließend vertuscht wurden. Wie passt
das zu Demokratie und Menschenrechten?
Und von Guantanamo, das mit
den Menschenrechten erst recht nicht in Einklang zu bringen ist, gar nicht zu
reden. Anstatt die Menschenrechte nach Afghanistan zu bringen, ist es dem
Westen gelungen, die Lage der Menschenrechte im Westen selbst zu
verschlechtern.
Die Ergebnisse
Statt also all die edlen Kriegsziele zu erreichen, ist
das Gegenteil geschehen. Hinzu kommt, dass Afghanistan unter der Herrschaft der
Nato zum mit Abstand größten Drogenanbaugebiet der Welt geworden ist. Das ist
nicht meine bösartige Fantasie oder Propaganda der bösen Russen, das meldet die UNO mit schöner
Regelmäßigkeit. Die „Qualitätsmedien“ verschweigen das aber lieber, wie ich
immer wieder aufgezeigt habe. Besonders dreist war dabei ein Bericht der Arte-Propaganda-Sendung „Mit
offenen Karten“, die wegen ihrer offensichtlichen Propaganda
eigentlich „Mit gezinkten Karten“ heißen müsste. Aber Arte ist keine Ausnahme,
alle deutschen „Qualitätsmedien“ haben derartige Geschichtsverfälschungen
veröffentlicht.
Lügen gehören zum Krieg
Und auch die US-Regierung hat über den Krieg offen
gelogen, wie Berichte und Unterlagen aus den USA zeigen. Dazu gab es 2019 mal
einen sehr guten Artikel in der Washington Post, die sich gerichtlich Zugang zu
Regierungsunterlagen erstritten hatte und den ich seinerzeit übersetzt habe,
Sie finden ihn hier. Aber wie
das so ist mit den westlichen „Qualitätsmedien“, an solchen Geschichten bleiben
sie nicht dran. Sie veröffentlichen das einmal, lassen sich für ihren
kritischen Journalismus feiern und vergessen es dann schnell wieder, anstatt
das Thema hartnäckig in der Öffentlichkeit zu halten und Konsequenzen zu
fordern. Und so werden wir es nun wieder erleben: Die Nato zieht ab, aber die
Medien werden nicht ernsthaft eine Aufarbeitung des Krieges oder gar eine
Bestrafung von Verantwortlichen fordern. So, wie sie die Kriegsverbrechen
westlicher Soldaten möglichst verschwiegen haben, so wird es auch keine
Aufarbeitung geben.
Das sehen wir jetzt schon, denn sogar
dass Joe Biden als Datum für den Abzug der
US-Soldaten den 11. September 2021 ausgewählt hat, also genau 20 Jahre nach
9/11, provoziert bei den Medien keine Fragen nach dem Erfolg des Krieges und
nach der Frage, ob die Taliban denn nun besiegt worden sind, wie es uns vor 20
Jahren versprochen wurde. Stattdessen loben die Medien Bidens Entscheidung, ein
so symbolträchtiges Datum für dieses wichtige Ereignis ausgewählt zu haben. So,
liebe Freunde, funktioniert kritischer „Qualitätsjournalismus“ im Westen!
Quelle: https://www.anti-spiegel.ru/2021/der-sieg-der-taliban-ueber-die-nato
Kurzkommentar zum Obigen von Brigitte Queck
1. Das NATO-Bombardement gegen Afghanistan im
Jahre 2001 war nicht durch die UNO-Charta gedeckt.
Somit war das NATO-Bombardement 2001
VÖLKERRECHTSWIDRIG.
Den BÜNDNISFALL den die USA nach dem
angeblichen Angriff Afghanistans auf das Welthandelszentrum in New York
gegenüber allen NATO-Staaten ausgerufen hatten, WAR NUR KURZFRISTIG HINNEHMBAR,
da Art. 51 der UNO-Charta besagt,
„Keine Bestimmung der vorliegenden Charta soll
das unveräußerliche Recht auf individuelle oder kollektive Selbstverteidigung
beeinträchtigen, wenn ein bewaffneter Angriff gegen ein Mitglied der Vereinten
Nationen erfolgt,
BIS DER SICHREHEITSRAT, DER ZUR
AUFRECHTERHALTUNG DES WELTFRIEDENS UND DER INTERNATIONALEN SICHERHEIT
ERFORDERLICHEN MAßNAHMEN ERGRIFFEN HAT“...
Die USA haben 2001 zusammen mit der NATO AFGHANISTAN
OHNE BEWEISE, EINEN ANGRIFF AUF DAS WELTHANDELSZENTRUM GEMACHT ZU HABEN mit
neuzeitlichen Atomwaffen in Grund und Boden bombardiert.
Die US/NATO haben SOMIT AM UNO- SICHERHEITSRAT
VORBEI GEHANDELT UND SIND BIS HEUTE IN AFGHANISTAN GEBLIEBEN
!!
Der Bombenangriff auf Afghabnistan
im Jahre 2001 war ein Präzidenzfall der NATO, die
UNO-CHARTA AUSZUHEBELN.
Mehr
noch: Seither haben die USA ZUSAMMEN MIT DER NATO
IN MEHREREN TEILEN DER WELT sogenannte ANTI-TERRORKRIEGE mit Millionen von
Opfern durchgeführt.
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3. Golfkrieg:2003 ( 20. März ) gegen den Irak
- 2004 (März) Haiti
- 2006 Libanon
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2011 Libyen (17.2.2011)
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2011
Syrien (17.3.)
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2012 Mali, Staatsstreich
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2015
Jemen
Die Militärintervention im
Jemen seit 2015 ist eine militärische und politische Intervention einer von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz im Jemen, der neben Saudi-Arabien Ägypten, Bahrain, Katar (bis 2017), Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko (bis 2019), Sudan und seit Mai 2015 Senegal angehören und die von den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und Großbritannien logistisch unterstützt wird.
2. Afghanistan war in den 70iger Jahren bereits ein demokratischer
Staat, in dem auch die Frauen etwas zu sagen hatten: ihnen war überlassen, die Burka zu tragen, oder nicht, sie konnten alle eine Schule
besuchen und 52 % von ihnen hatte Hochschulbildung.
Das passte damals den Amerikanern nicht und sie
unterstützten via Pakistan die Muhadschedin. Erst das
20-malige Ersuchen der afghanischen Regierung an die Sowjetunion, rief diese
auf den Plan, die dann mit ihren Truppen den afghanischen Regierungstruppen auf
der Grundlage des gemeinsamen Freundschafts-und Beistandsvertrages zu Hilfe
eilte.
siehe dazu: www.muetter-gegen-den-krieg-berlin.de und
http://www.muslim-markt.de/forum/messages/1509.htm Falkenhagen und Queck sowie
http://www.jungewelt.de/2013/05-11/010.php